Ratgeber Bremsbeläge kaufen

Ratgeber Bremsbeläge kaufen
Ratgeber Bremsbeläge kaufen

Bremsbeläge – auch als Bremsklötze, Bremssteine oder (fälschlicherweise) Bremsbacken bezeichnet – sind Bauteile, die mittels Reibung die Bewegungsenergie in Wärme umwandeln, um damit das Tempo eines Fahrzeugs zu reduzieren. Der häufig synonym verwendete Begriff „Bremsbacken“ bezeichnet die Trägerbauteile der Bremsbeläge, bei Scheibenbremsen wird der Werkstoff zum Bremsen auf den Träger aufgebracht.

Alles was du über die Funktionsweise von Bremsbelägen sowie deren Kontrolle und Wechsel wissen musst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Warum müssen Bremsbeläge regelmäßig gewechselt werden?

Während eines Bremsvorgangs reiben sich die Bremsbeläge an der Bremsscheibe ab, daher sind Bremsklötze Verschleißteile und müssen immer wieder während der Nutzungsdauer des Fahrzeugs gewechselt werden. Bremsklötze dürfen nur auf der gesamten Achse, niemals einzeln gewechselt werden.

Der Wechsel der Bremsbeläge wird oftmals direkt beim Fahrzeug-Service erledigt. In der EU dürfen nur Bremsbeläge verwendet oder eingebaut werden, die einer bestimmten Norm (ECE-R 90) entsprechen und für das betreffende Fahrzeug vorgesehen sind. Diese Norm sichert gleichzeitig ab, dass Bremsbeläge die gleiche Sicherheit und Qualität der Originalbeläge besitzen, auch wenn sie günstiger sind. Hersteller für Bremsbeläge auf dem deutschen Markt, welche der Norm entsprechen, sind unter anderem:

  • ATE Bremsbelag
  • Becorit
  • Bosch
  • Brembo
  • Beral
  • Ferodo
  • Herzog
  • Honeywell
  • NK
  • TMD Friction
  • TRW/Lucas
  • PEX Automotive Group

Welche Probleme kann es mit den Bremsbelägen geben?

Beim Wechsel der Bremsbeläge können immer wieder unerwartete Probleme auftreten. Abdeckbleche oder Haltefedern und Haltestifte können so verrostet sein, dass sich diese nur mit großer Mühe entfernen lassen. Für alle Hobbybastler, die keinerlei Erfahrung beim Bremsbeläge wechseln haben, gilt: daher: Immer für die eigene Sicherheit sorgen! Bei falschem Einbau wird diese erheblich gemindert, deshalb ist es im Zweifelsfall wichtig, einen Fachmann zu Rate zu ziehen oder diese Arbeit von einer Werkstatt ausführen zu lassen.

Bremsen regelmäßig prüfen lassen

Intakte Bremsen sind bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit lebenswichtig. Wer eine Zulassung für den allgemeinen Straßenbetrieb haben möchte, benötigt vollkommen funktionsfähige Bremsen. Gerade in der dunklen Jahreszeit kommt es noch mehr auf die Funktionstüchtigkeit der Bremsen an. Die Straßen sind nass oder rutschig, und wenn plötzlich etwas Unvorhergesehenes passiert (wie zum Beispiel Wild, das plötzlich auf die Fahrbahn läuft), müssen die Bremsen hundertprozentig zuverlässig sein. Bei der Hauptuntersuchung, die alle zwei Jahre fällig ist, werden auch die Bremsen kontrolliert. Hier kommt es vor allem auf die gleichmäßige Verteilung der Bremskraft, die Höhe des Bremsmomentes und die Höhe der Pedalkräfte an. Auch wenn die Technologie der Bremsen seit Jahrzehnten bewährt ist, bereiten die Bremsanlagen doch immer wieder Probleme. Durch Verschleiß müssen selbst die besten Bremsanlagen nach einigen 10.000 Kilometern erneuert werden.

Die Bremsflüssigkeit

Nach Verschleiß und Rost ist die Bremsflüssigkeit ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Bremskontrolle beachtet werden muss. Jeder Auto- und Bremsenhersteller empfiehlt die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre zu wechseln. Das größte Problem bei der Bremsflüssigkeit ist ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Luft zu binden. Die sogenannte Hygroskopie oder Verwässerung führt dazu, dass der Siedepunkt absinkt. Wenn die Bremsen stark belastet werden, können die Bremsscheiben bis zur Rotglut erhitzt werden. Die Hitze wird von der Bremsflüssigkeit aufgenommen. Wenn die Flüssigkeit zu viel Wasser enthält, kocht sie nicht erst wie üblich bei 250°C, sondern schon bei 170°C. Dies geht zu Lasten des Bremsdrucks.

Es kann auch sein, dass Bremsflüssigkeit verloren geht, dann ist Vorsicht geboten. Ein hydraulisches Bremssystem ist konzeptionell ein geschlossenes System, aus dem die Flüssigkeit nicht einfach so verloren gehen kann. Der Verlust kann zwei Ursachen haben: Die erste Ursache ist eher unkritisch, da sie systembedingt ist. Die Bremsbeläge werden im Laufe der Zeit abgenutzt, was dazu führt, dass die Bremskolben langsam immer weiter aus den Bremszangen heraus wandern, damit beim Bremsen der Kontakt zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe erzeugt werden kann. In dem Raum hinter dem Kolben im Bremszylinder füllt die Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter.

Die zweite Ursache, welche zu einem plötzlichen Verlust der Bremsflüssigkeit führen kann, ist schon kritischer. Wenn der Flüssigkeitspegel sehr schnell und mehrfach nacheinander sinkt, hat das Bremssystem ein Leck, das dazu führt, dass die Bremsflüssigkeit auf die Straße läuft. Ohne die Bremsflüssigkeit ist es nicht mehr möglich zu bremsen – ein lebensgefährlicher Zustand. Wenn du die Warnleuchte der Bremsflüssigkeit mehrmals innerhalb weniger Tage aufleuchten siehst, solltest du die Bremsanlage sofort durch Experten kontrollieren und reparieren lassen.

Wie oft muss ich die Bremsbeläge wechseln?

Ohne intakte Bremsbeläge wird das Autofahren zu einer gefährlichen Angelegenheit. Wenn die Bremsbeläge verschlissen sind, ist eine vernünftige Bremsleistung nicht mehr möglich. Dies kann gerade bei hohen Geschwindigkeiten ein enormes Sicherheitsrisiko bedeuten.

Für das Wechseln der Bremsbeläge gibt es im Allgemeinen keine Richtlinien. Ob die Bremsbeläge gewechselt werden müssen oder nicht, hängt vom Verschleiß ab. Wer hauptsächlich im Stadtverkehr unterwegs ist, wird einen höheren Verschleiß feststellen, als jemand, der zum Großteil Langstrecken auf Autobahnen zurücklegt. Wenn du allerdings häufig abrupt von hohen Geschwindigkeiten herunterbremst, ist dies nicht besonders förderlich für die Bremsbeläge.

Ob der Bremsbelag tatsächlich erneuert werden muss, kannst du am besten bei der Inspektion des Wagens in der Werkstatt prüfen lassen. Mit einem Blick kann der Profi erkennen, ob die Bremsbeläge noch ausreichend Reststärke aufweisen.

Als Laie kannst du verschlissene Bremsbeläge an Schleifspuren bzw. Riefen in den Bremsscheiben erkennen. Außerdem beginnen die Bremsen Geräusche zu machen, wenn sich die Reststärke der Beläge dem Ende zuneigt. Allerdings solltest du es nicht so weit kommen lassen.

Fazit daher: Am besten hin und wieder den Zustand der Bremsen in einer Werkstatt überprüfen lassen. Das kann auch Geld sparen, denn wenn die Beläge rechtzeitig gewechselt werden, alten die Bremsscheiben oft länger!

 

Über Redaktion 55 Artikel
Ich bin Matthias und der Kopf hinter dieser Webseite. Ich bin Familienvater und habe einige Hobbys, wie Ihr auf dieser und zahlreichen weiteren Seiten sehen könnt. Dazu Hier mehr